Wer
sich noch nie mit dem Preis einer Rassekatze beschäftigt hat,
ist bestimmt überrascht, wenn Preise
von 550,- bis 1100,- Euro für Liebhabertiere genannt werden.
(Hauskatzen bekommt man gegen eine geringe Schutzgebühr. Was ist
nun der Unterschied zum Preis einer Rassekatze?)
Ehrlich gesagt - würde man ein Hauskatzen-Baby gewissenhaft und
verantwortungsvoll aufziehen, dürfte es hier keinen
Preisunterschied geben!!!
Meine
Liebhabertiere sind ab 590,- EUR zu haben. 190,- EUR zahlen Sie
als Anzahlung damit "ihr" Baby reserviert ist,
der restliche
Betrag ist fällig bei Übergabe.
Zuchttiere auf Anfrage!
Ältere Tiere werden oft günstiger angeboten. Dass der Züchter
bei diesen Tieren absoluten "Verlust" macht,
dürfte jetzt jedem klar sein. Geld verdient also so gut wie kein
Züchter mit seinem Hobby.
Dass
der Stammbaum den Preis ausmachen ist so nicht ganz richtig.
Das Papier kostet den Züchter zwischen
10-30 €.
(In meinem Verein sind es
20
€)
Was hinter dem steht, fließt aber auf jeden Fall in den Preis
mit ein:
Um
die Papiere zu bekommen, muss sich der Züchter an die
Zuchtrichtlinien seines Vereines halten.
z. B.: - die Anzahl der Würfe ist beschränkt auf max. 3
innerhalb von 2 Jahren, die Katze muss auf einer Ausstellung
mindestens eine vorzüglich- Bewertung erhalten haben (nicht in
allen Vereinen Vorschrift) etc.
Das unterscheidet den seriösen Züchter schon mal von wilden
Vermehrern, denen die Anzahl der Würfe wichtiger ist,
als das
Wohlergehen der Muttertiere und somit gesunden, charakterfesten
und dem Standard
entsprechenden Kitten.
Wenn Sie den
folgenden Text aufmerksam lesen, dann WISSEN Sie, wo ein
"Schwarzzüchter",
also ein Vermehrer ohne Vereinszugehörigkeit spart -
am TIERARZT und am FUTTER!!!
Wollen Sie das?
Wollen Sie einen Menschen unterstützen, der Katzenbabies als
Einnahmequelle sieht und produziert und
die Mutterkatze als Gebährmaschine missbraucht wird????
Wenn Ihnen DAS
egal ist,
dann brauchen Sie den Text ab hier nicht mehr weiter zu lesen.
Schon vor der Deckung einer Katze, muss sich der Züchter
Gedanken darüber machen, wer der Vater seiner zu erwartenden
Kitten sein soll. Falls man keinen eigenen Deckkater hat- die
Haltung ist nicht einfach- macht sich der Züchter auf die Suche
nach einem geeigneten „Ehemann“. Wie schwierig es oft ist, ein
passendes Gegenstück zu seiner Katze und ihren Linien, zu
finden, werde ich hier nicht weiter ausschmücken – das würde den
Rahmen mit Sicherheit sprengen.
Ist
der Auserwählte gefunden, lebt er nicht selten weiter weg. Es
fallen Fahrkosten an, um die Katze hin zu bringen und wieder
abzuholen. Und- der Katerbesitzer verlangt auch eine Deckgebühr.
(ca 300-750 Euro)
Bevor man sich aber auf die Reise machen kann, muss das
Muttertier Tests und Gesundheits-checks über sich ergehen
lassen. Und das lässt sich der Tierarzt gut bezahlen.
Ist eine Katze nun tragend, benötigt
sie natürlich an hochwertigem Futter mehr als sonst.
Das Trockenfutter habe ich nun weggelassen, weil ich es einfach
nicht mehr gebe - höchstens als Leckerchen...
Der
Züchter möchte dann natürlich wissen, ob es dem Muttertier gut
geht, ob sie aufgenommen hat und ob die Babies im Mutterleib
gesund sind. Also geht’s ab zum Tierarzt.
Zum
„Bestaunen“ der Katze sind ca.
9,63
Euro schon mal fällig... (Man nennt das „allgemeine
Untersuchung“)
+ Schwangerschaftsuntersuchung mit Ultraschall = ca. 56,- Euro
Wenn dann am Ende der Schwangerschaft noch eine Röntgenaufnahme
gemacht werden muss, weil vielleicht noch nicht alle Babies den
Weg hinaus gefunden haben und man dringend sehen muss, wie sie
liegen (bevor man z.B. eine Wehenspritze gibt), sind das wieder
ca. 30,- Euro.
Wir
nehmen nun mal an, dass das Muttertier keine Wehenschwäche hat
und die Geburt ohne Komplikationen verläuft,
was leider nicht
immer der Fall sein muss.
Die
Babies sind also da!
In den ersten Wochen werden sie von der Mama alles bekommen, was
sie zum Leben benötigen.
Trotzdem rechne ich hier 2 Dosen
Aufzuchtsmilch
hinein (1x 400g ca. 27 Euro) da diese fast immer gebraucht wird.
Und
wenn sie „nur“ die Mutterkatze bekommt.
(also 27 * 2 =
54,-
Euro)
(Das ist hier eine „Milchmädchenrechnung“ von der ich eigentlich
nichts halte. Aber nun gut...)
Die
Katze trägt ca. 65 Tage. Sagen wir, sie bekommt nach zwei Wochen
„Schwangerschaftshunger“...
ich rechne hier nur die zusätzlichen Kosten aus, nicht die, die
man ohnehin schon hat...
Die
Katze frisst also im Schnitt nun
200 g Nassfutter
mehr also sonst....
(Sagen Sie DAS mal meinen Katzen!!!)
Während sie ihre Babies hat, frisst sie aber auch mehr als sonst
-
schließlich kostet Erziehung Geduld und Kraft... ;-)
Das macht Mehrkosten von ca.:
150,32 Euro
Die
Kitten ab der 4. Woche (es gibt Früh- und Spätzünder beim
eigenständigen Fressen) im Schnitt
ca. 300g NaFu.
(je jünger desto weniger, je älter desto mehr)
mit der 16. Woche werden sie in das neue zu Hause ziehen...
Macht ca.
293,22
Euro Futterkosten
pro Kitten.
(Super Rechnung - Darin
sind natürlich Leckerchen und sonstiges nicht eingerechnet.)
Katzenbabies machen auch ihr „Geschäft“... Sagen wir, wir würden
nur 4 Säcke Streu in den 16 Wochen benötigen
= ca. 40
Euro.
Nun
geht’s zum ersten Mal zum Tierarzt.
Das Kitten wird „Bestaunt“= 9,63 Euro. +
1. Impfung: (Katzenseuche
und Schnupfen) = 20 Euro. (sind
29,63
Euro)
(ich rede hier immer von 1 Kitten, da niemand sagen kann, wie
groß der Wurf wird)
Dann
kommt die 2. Impfung.
Bestaunen = 9,63 Euro+ Impfung (Seuche/ Schnupfen /Tollwut )=
35,00 Euro
(sind 44,63
Euro) +Iso Transponder einsetzen (der Chip)
23
Euro. Der EU-Heimtierpass
kostet natürlich
auch Geld.... sind
9,52
Euro pro Tier.
So... nun wird ein guter Züchter auch seine Tiere mehrfach
entwurmen oder auf Würmer / Protozoen testen
- sagen wir, wir zahlen ca.
20
Euro.
Dann
bekommen Sie ja, als Käufer, auch noch ein Gesundheitszeugnis
des Kittens.
Also 9,63 Euro Bestaunen + 10 Euro Bescheinigung. (sind also
19,63
Euro)
Das wären bis jetzt (mit
eigenem Deckkater, ohne Fremddeckung) Kosten von ca.
769,58
Euro.
Und
nun rechne ich hier noch die Kosten einer „preiswerten
Fremddeckung“ mit ein, denn auch die Haltung
meines Katers hat seinen Preis... Sagen wir 400 Euro inkl.
Fahrt, Untersuchungen etc.
(dass das nicht hin haut merken sie sicher, wenn sie meinen Text
durchgelesen haben.)
Sagen wir, wir hätten einen 4er Wurf und ich rechne den Kater
mit Kosten von 100 Euro mit ein.
(es kann übrigens auch nur 1 Baby bei der Fremddeckung
rauskommen – daran sehen Sie, dass meine Rechnung extrem
geschönt ist)
So,
wären 869,58 Euro pro Kitten.
Kosten für Inserate, Anzeigen, Werbung etc, die man
selbstverständlich hat, kämen mit ca.
30
Euro dazu. Da ist es egal, ob man mit 7 Babies oder nur mit
einem inseriert... Ausstellungen, Visitenkarten, Bewirtung der
Interessenten etc. lassen wir hier mal weg. Auch den
Anschaffungspreis der Mutterkatze, den eventuellen Kaufpreis des
Vaters rechne ich hier nicht mit ein.
Den Vereinsbeitrag,
bei dem der seriöse Züchter Mitglied ist, halte ich dieser
Rechung auch fern.
Das
waren also die Kosten, die bei einer Bilderbuchschwangerschaft,
ohne Kaiserschnitt, Gebärmutterentzündungen, ohne Erkrankung,
ohne Durchfall der Babies, ohne aufgetretene Impf-Probleme, ohne
Komplikationen VOR, WÄHREND oder NACH der Geburt, aber auch OHNE
die Vorsorge und Nachsorge der Mutterkatze - und die Versorgung
während der Geburt..... also im Idealfall auf den Züchter zu
kommen. (mit ca. 4 Babies)
Würde
man nun noch die Zeit in Rechnung stellen, die ein Züchter damit
verbringt, die Babies zu schmusen, zu füttern, ihnen ab und an
den Popo sauber zu machen... das Bangen um die Mutterkatze und
die Kitten bei der Geburt, das KÜMMERN...
Genommene Urlaubstage, damit die Mutterkatze während der Geburt
nicht allein ist etc....
... ein Katzenbaby wäre nicht zu bezahlen
Vielleicht regen Sie meine
Gedanken und die „Milchmädchenrechnung“ zum Nachdenken an -
kein seriöser Züchter wird mit der Zucht
reich, denn kostendeckend kann eine verantwortungsvolle Zucht
gar nicht sein!
Ein
Züchter ist auch kein „Verkäufer“ im eigentlichen Sinne – ihm
wird das Herz bluten und die Tränen fließen, wenn er „seine“
Babies abgibt.
Denn in diesen 16 Wochen, in denen man das Kitten wachsen sieht,
es seinen eigenen Charakter entwickelt, wächst es einfach ans
Herz.
Darum wird ein er Sie auch immer bitte, sich zu melden – nicht
nur bei Fragen, bei Problemen, sondern auch damit er weiß, ob es
dem „Kleinen“ gut geht und der neue Besitzer Freude hat und dem
Nachwuchs ein Freund geworden ist. Und vergessen Sie bitte nicht
– Sie tragen Verantwortung für das Wohlergehen der Katze, nicht
nur für ein paar Monate...
Und
bitte überlegen Sie, ob Sie bei den „Billiganbietern“ nicht
vielleicht „die Katze im Sack“ kaufen... Denn eine artgerechte
Haltung und Aufzucht von Tieren hat ihren Preis und die Katzen
sind keine „Produkte“ die man mal eben billiger „herstellen“
kann.
Ein verantwortungsvoller
Züchter opfert wirklich viel Zeit und Geld für seine Tiere und
Sie bekommen dort auch ein ganz besonderes und einzigartiges
Tier, das mit viel Liebe und medizinischer Betreuung in der
Wohnung / im Haus, und nicht im Käfig oder Keller, aufgewachsen
ist.
Wenn Sie also Qualität und
Sicherheit haben wollen, sollten Sie nicht feilschen wie auf
einem Markt. Oder würden Sie einen Wagen ohne Fahrzeugschein und
Scheckheft kaufen um am falschen Ende zu sparen?
Danke!
Die Tiponis
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